PÄDAGOGISCHER ANSATZ
"Wesentlich ist,
dass das Kind möglichst viele Dinge selbst entdeckt. Wenn wir ihm bei der Lösung aller Aufgaben behilflich sind, berauben wir es gerade dessen, was für seine geistige Entwicklung das wichtigste ist." (Emmi Pikler) Mit einer Kindheit voll Liebe
kann man ein halbes Leben hindurch die kalte Welt aushalten.“ (Jean Paul) |
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In meiner Betreuung orientiere ich mich gerne an den Leitsätzen von Emmi Pikler, Maria Montessori und Maria Aarts, an meiner Intuition und meinen Erfahrungen als 2-fache Mutter.
Jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo. Jedes Kind ist auf seine individuelle Weise besonders und einzigartig. Ich beobachte jedes Kind und biete den Fähigkeiten und Fertigkeiten entsprechende Spielanreize an. Bei aufkommenden Schwierigkeiten oder Ungeduld motiviere ich die Kinder. Das Lächeln eines Kindes, wenn es etwas aus eigener Kraft und auf seine individuelle Weise erlernt hat, ist für mich mit eins der schönsten Dinge an meiner Tätigkeit. Kinder benötigen in allen Altersstufen Zuwendung. Gerade im U3 Bereich ist eine gute Bindung zur Bezugsperson von großer Bedeutung. Fühlt sich das Kind sicher und geborgen, so wird es seine Umwelt erkunden können. |
Marte Meo
Im Rahmen meiner Weiterbildung zum Marte Meo Practitioner lernte ich die entwicklungsfördernde Kommunikationsmethode nach Marte Meo kennen und schätzen. Diese wende ich zur individuellen Unterstützung des einzelnen Kindes in meiner
Kinderbetreuung an. Marte Meo bedeutet sinngemäß etwas aus „eigener Kraft“ erreichen. Die wesentlichen Elemente der Methode sind: Wahrnehmen – Warten – Folgen - Benennen – Bestätigen – Leiten - Kooperieren. Ein guter Ton und ein freundliches Gesicht unterstützen die förderliche Interaktion zwischen dem Erwachsenen und dem Kind. Insbesondere wird durch die Marte Meo Methode die Entwicklung der Sprache gefördert. Das Wahrnehmen und Benennen der kindlichen Bedürfnisse fördert im besonderen Maße das Selbstwertgefühl, es lernt die eigenen und die Gefühle anderer Individuen einzuschätzen, sich selbst zu regulieren und baut Selbstvertrauen auf. Es wird in allen Bildungsbereichen gefördert. Ab und an drehe ich kleine Videoclips. Durch das spätere Betrachten der Filme erhalte ich im Nachhinein einen weite(re)n Blick auf die erlebte und wiederholt gesehene Situation.
Kinderbetreuung an. Marte Meo bedeutet sinngemäß etwas aus „eigener Kraft“ erreichen. Die wesentlichen Elemente der Methode sind: Wahrnehmen – Warten – Folgen - Benennen – Bestätigen – Leiten - Kooperieren. Ein guter Ton und ein freundliches Gesicht unterstützen die förderliche Interaktion zwischen dem Erwachsenen und dem Kind. Insbesondere wird durch die Marte Meo Methode die Entwicklung der Sprache gefördert. Das Wahrnehmen und Benennen der kindlichen Bedürfnisse fördert im besonderen Maße das Selbstwertgefühl, es lernt die eigenen und die Gefühle anderer Individuen einzuschätzen, sich selbst zu regulieren und baut Selbstvertrauen auf. Es wird in allen Bildungsbereichen gefördert. Ab und an drehe ich kleine Videoclips. Durch das spätere Betrachten der Filme erhalte ich im Nachhinein einen weite(re)n Blick auf die erlebte und wiederholt gesehene Situation.
„HappHapp... emotional gute Dinge essen und sich selber Energie geben!“ (Maria Aarts)
Erziehungsstil
Meinen Erziehungsstil würde ich als „liebevoll und konsequent“ bezeichnen.
Rituale, Regeln und Grenzen sind ein fester Bestandteil meiner Erziehung.
Regeln und Grenzen in Maßen bieten den Kindern meines Erachtens Sicherheit und Halt.
Alters- und entwicklungsgerecht beziehe ich die Kinder in Entscheidungen mit ein.
Rituale, Regeln und Grenzen sind ein fester Bestandteil meiner Erziehung.
Regeln und Grenzen in Maßen bieten den Kindern meines Erachtens Sicherheit und Halt.
Alters- und entwicklungsgerecht beziehe ich die Kinder in Entscheidungen mit ein.
„Die Freiheit des Einzelnen endet an dem Punkt, der die Grenze des Nächsten überschreitet." (Maria Montessori)
Rituale
Um die Kinder auf den Morgenkreis, das bevorstehende Aufräumen und auf die Mahlzeiten vorzubereiten, singen wir ein dementsprechendes Lied. Vor und nach dem Essen werden die Hände ebenso gewaschen, wie nach dem Spaziergang und nach dem Toilettengang. Zu Beginn der Betreuungszeit können sich die Kinder eine Farbe aussuchen. Das Handtuch, das Tischset, das Windelkörbchen, die Schublade im Flur, das Essgeschirr, der Trinkbecher, der Portfolio Ordner und die Fußmatte sind jeweils den Farben zugeordnet. So finden die Kinder schnell ihre Sachen. Dies bietet den Kindern Orientierung, ist praktisch und fördert die Selbstständigkeit. Nebenbei erlernen sie die ersten Farben. Im Falle einer Sehbeeinträchtigung werden die Materialien in kontrastreichen Farben (schwarz/weiß) bereitgestellt. Zusätzlich ermöglicht ein haptisches Motiv dem sehbehinderten Kind die Gegenstände zu ertasten.
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Förderung
„Es ist deshalb nötig,
dass wir dem Kind die Möglichkeit geben, sich in Übereinstimmung mit den Gesetzen seiner Natur zu entwickeln, so dass es stark werden kann und, wenn es stark geworden ist, sogar noch mehr tun kann, als wir zu hoffen gewagt hatten.“ (Maria Montessori) Ich mag Dich so, wie du bist.
Ich vertraue auf deine Fähigkeit. Wenn du mich brauchst, bin ich da. Versuche es zunächst einmal selbst. (unbekannt) |
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Mein Schwerpunkt ist die ganzheitliche Förderung der Kinder.
Spielerisch und gut behütet ist es mir ein Anliegen, die Entwicklung der Kinder im Bereich der emotionalen, kreativen, motorischen, musischen, sozialen und sprachlichen Basiskompetenzen zu unterstützen und alle sieben Sinne zu fördern. Ich biete den Kindern Raum und Gelegenheit zum Toben, Turnen, Spielen, Singen und Basteln. Im gemeinsamen Spiel in der kleinen Gruppe haben die Kinder die Möglichkeit, voneinander und miteinander viel zu lernen. Die Kinder dürfen bei mir ihre eigenen Erfahrungen machen. Ich beobachte mit viel Geduld und agiere im Bedarfsfall. In erster Linie orientiere ich mich an den aktuellen Interessen und Bedürfnissen der Kinder. Zusätzlich biete ich den Jahreszeiten entsprechende Projekte an. Zu Beginn der Betreuungszeit lege ich, nach der schriftlichen Einwilligung der Eltern, einen Portfolio Ordner an. In dem Ordner sammeln wir Erinnerungen, Fotos, Kunstwerke und Entwicklungsberichte. Im Laufe der Betreuung beobachte und dokumentiere ich die Entwicklung der Kinder anhand von Fotos und Videos. Die Dokumentation dient als Grundlage für Gespräche mit den Eltern und etwaigen Therapeuten und Ärzten des Kindes und als Erinnerung an die Betreuungszeit. Als Beobachtungshilfe nutze ich den Entwicklungsbogen nach „EBD“, den Sprachbeobachtungsbogen von Frau Uta Fege-Scholz und Frau Kornelia SchlaafKirschner und Videoanalysen nach der Marte Meo Methode. Zur Übergabe in die Kindertagesstätte erhalten Sie den Ordner ebenso wie einen Abschlussbericht, welchen ich mit dem Beobachtungsprogramm GaBiP erstelle, ausgehändigt. Genauso wie Kindertagesstätten, haben auch Kindertagespflegepersonen einen Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsauftrag (siehe Kinderbildungsgesetz - KiBiz §18). Laut den „Bildungsgrundsätzen für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Kindertagesbetreuung und Schulen im Primarbereich in Nordrhein-Westfalen“ (Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen) wird die Förderung in 10 Bildungsbereiche unterteilt. Meiner Ansicht nach greifen die Bildungsbereiche oft ineinander über. Überschneidung der Bereiche zeigt sich z. B. im Singen. Singen entspricht dem musisch-ästhetischen Bereich. Singen fördert auch das Sprachverständnis und die Kommunikation. Verbindet man das Singen mit einem Fingerspiel, dann kommt der Bereich Bewegung hinzu. Somit decken wir mit einem Fingerspiel, welches mit Gesang unterstützt wird, mindestens 3 Bildungsbereiche ab. |
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Hier möchte ich Ihnen einige Beispiele nennen, wie ich die 10 Bildungsbereiche
in den Alltag meiner Kindertagesbetreuung integriere.
in den Alltag meiner Kindertagesbetreuung integriere.
Bewegung
Über Bewegung lernen Kinder ihren Körper und die Umwelt kennen. Die Kinder können bei mir ihre motorischen Fähigkeiten u. a. beim Erklimmen des Pikler-Dreieck-Ständers inkl. schräger Ebene/Hühnerleiter, beim Hüpfen auf dem Hüpfpolster, beim Turnen mit Motorikbausteinen und dem Wobbel Board, beim Balancieren auf sensomotorischen Balancebrettern, beim Spielen mit unterschiedlichen Bällen und Balancekissen, beim Krabbeln im Kriechtunnel, beim Fahren mit Rutscheautos, beim Schaukeln auf dem Schaukeldelphin, beim Spielen auf dem Spielplatz und beim (fast) täglichen Spaziergang spielerisch erweitern. Sie lernen ihre körperlichen Grenzen zu erkennen und diese durch das ständige Ausprobieren zu erweitern. Dabei ist es mir wichtig, dass sie die Bewegung von sich aus und mit und aus eigener Kraft bewältigen. Nur so können sie ein gesundes Körpergefühl entwickeln und sich ihren Fähigkeiten entsprechend weiterentwickeln. Ab und an gebe ich eine winzige Hilfestellung oder Anregung. Bewegung fördert in besonderem Maße den Gleichgewichtssinn, die taktile Wahrnehmung, die Tiefenwahrnehmung, den Seh- und Hörsinn. Alle Spielhandlungen (Rotation, Schwerkraft, Transport, Verbinden/Trennen, Verstecken und So-tun-als-ob-Spiel) werden mit Bewegung gefördert. Körper, Gesundheit und Ernährung Eine gesunde Ernährung spielt in unserem täglichen Leben eine wichtige Rolle.Für das gemeinsame Frühstück und für einen guten Start in den Tag bringen die Kinder ein gesundes und abwechslungsreiches Frühstück mit in die Betreuung. Erfahrungsgemäß essen Kinder gerne Müsli mit Joghurt oder Brot mit Wurst oder Käse. Das Mittagessen wird derzeit Mo-Do von einem Caterer geliefert. Benötigt ein Kind eine besondere Form der Ernährung, lagere ich die Spezialnahrung bei Bedarf in der Kinderbetreuung. Die kleine Zwischenmahlzeit besteht aus Obst-Gemüse-Fingerfood. Abwechslungsreiche Speisen regen den Geruchs- und Geschmackssinn an. Die Mahlzeiten nehme ich gemeinsam mit den Kindern ein. Müde Kinder dürfen schlafen! Ein müdes Kind, hat einen Anspruch auf eine Ruhephase. Es darf sich zurückziehen und Ruhe genießen. Wird es immer müder – dann darf es schlafen. Schlafentzug ist eine Foltermethode. Kein Kind mit Schlafbedürfnis wird wachgehalten. Ein Kind, welches nicht schlafen möchte, muss nicht schlafen. Mittagsschlaf findet ca. zwischen 11.45 – 13.45 Uhr statt. Für jedes Kind stelle ich eine dem Alter und den Fähigkeiten entsprechende Trinkflasche und einen Becher zur Verfügung. Zum Trinken gibt es in der Regel Wasser. Im Badezimmer hängt für jedes Kind ein eigenes Handtuch bereit. In der Pflegesituation werden die Kinder ihrem Alter und Fähigkeiten entsprechend aktiv beteiligt. Sofern dies möglich ist und die Kinder es zulassen, stehen die Kinder beim Wechseln der feuchten Windeln. Sie haben aus der stehenden Position einen viel besseren Blick auf ihren Körper. Nach und nach lernen sie, sich um ihre Bedürfnisse und ihren Körper eigenständig zu kümmern. Sobald ein Kind von sich aus bereit ist, unterstütze ich die Familien gerne auf dem Weg zu Windelfreiheit. Im Frühjahr führen wir das Projekt „Clever in Sonne und Schatten“ durch. Das Projekt wird von der Deutschen Krebshilfe angeboten. „CLEVER IN SONNE UND SCHATTEN“ möchte Kinder, Kinderbetreuungen, sowie Eltern für den Sonnenschutz sensibilisieren. Denn das richtige Verhalten in der Sonne ist eigentlich kinderleicht: im Schatten aufhalten, schützende Kleidung tragen und schließlich Sonnencreme nutzen. Wir halten uns oft im Freien auf – und das ist auch gut so. Besonders wichtig ist dabei die Gestaltung einer Umgebung, die Kinder und mich optimal vor übermäßiger Sonnenstrahlung schützt (In Anlehnung an www.cleverinsonne.de). Sprache und Kommunikation In einem Liederbuch habe ich die Lieder und Fingerspiele zusammengefasst, die wir am häufigsten in der Betreuung singen und spielen. Zudem ist mir eine positive Ansprache und ein respektvolles Miteinander sehr wichtig. Unter Einbeziehung der Marte Meo Methode unterstütze ich die Kinder dabei, ihre Bedürfnisse zu erkennen und angemessen zu äußern. Sprache erlernen setzt einen funktionierenden Hörsinn voraus. Da in meiner Kinderbetreuung Kinder mit und ohne Förderbedarf betreut werden, lernen alle Kinder im Rahmen der inklusiven Betreuung ein paar Gebärden der „Gebärden unterstütze Kommunikation“ (GuK) kennen. „Die Gebärden-unterstützte Kommunikation ist eine Methode, die es Kindern einfach macht, über Gebärden zum gesprochenen Wort zu kommen. GuK wurde entwickelt, um Kindern, die nicht oder noch nicht sprechen, durch den begleitenden Einsatz von Gebärden die Verständigung zu erleichtern. Das Sprechen wird also nicht ersetzt, sondern nur mit Gebärden unterstützt... Da es leichter ist zu gebärden als zu sprechen, helfen die Gebärden den Kindern, sich früher verständlich mitzuteilen. Weil GuK das Verstehen und das Verständigen unterstützt, wird das Sprechen lernen gefördert und der Spracherwerb begünstigt. Besonders in der Frühförderung... ist GuK deshalb eine wichtige ergänzende Hilfe. GuK ist auch geeignet für nicht behinderte Kinder. Viele Gebärden lassen sich problemlos... in übliche Sing- und Sprechspiele integrieren, und die Kinder können dabei spielerisch lernen, wie man „mit den Händen spricht“. Dadurch können die Verständigungsmöglichkeiten für das behinderte Kind erweitert und seine Integration unterstützt werden.“ (10) Soziale und (inter-) kulturelle Bildung Regelmäßig treffen wir uns mit einer weiteren Kindertagespflegegruppe. Die Tageskinder lernen die andere Tagesmutter und deren Tageskinder kennen. Wir spielen und singen miteinander. Das gemeinsame Essen ist Bestandteil unseres Alltags. Im täglichen Umgang miteinander eignen sich die Kinder Rücksichtnahme und positive Umgangsformen an. Einzelne GuK Gebärden verbalisiere ich ebenso in den (Mutter)Sprachen der betreuten Tageskinder. In einer der ehemaligen Gruppen waren drei Kinder, die Deutsch als Familiensprache, ein Kind, welches spanisch und ein Kind, welches russisch als Zweitsprache erlernten. So kam es, dass die Kinder lernten, dass egal welche Sprache man spricht, die Gebärde für „Danke“ die gleiche bleibt und sie sich mit ihren Händen mitteilen können. Musisch-ästhetische Bildung Den Kindern stehen einfache Instrumente wie z. B. Schellenkranz, Rasseln, Xylophon, Klangstäbe und Trommeln zur Verfügung. Aber auch mit unserem Körper kann man wunderbar Geräusche produzieren, indem wir u. a. klatschen, stampfen, mit den Fingern tippen oder auf dem Boden klopfen. Wir singen nicht nur im Morgenkreis. Lieder leiten in der Betreuung auch bestimmte Tagesabläufe ein (Aufräumlied/Essenslied). Anhand unterschiedlicher Materialien und Techniken können die Kinder erste gestalterische Erfahrungen sammeln. Mit u. a. Schwammdruck, Murmeltechnik, Handabdrücken, Stempeln mit verschiedenen Materialien, Malen und Kleben, wird neben der Kreativität u. a. auch, Feinmotorik, Konzentration, Ausdauer und taktile Wahrnehmung geschult. Dabei ist ein „perfektes“ Ergebnis nicht relevant, dies liegt eh im Auge des Betrachters. Die Kinder können selber entscheiden, ob sie ein kreatives Angebot annehmen oder ablehnen möchten. Die Erfahrung zeigt, dass Kinder gerade in den ersten Monaten der Betreuung dem kreativem Gestalten und somit der Materialerfahrung eher skeptisch gegenüber sind. Nach kurzer Zeit überwiegt aber in der Regel die Neugierde und sie nehmen aktiv an den Bastelaktionen teil. Religion und Ethik Meine Konfessionszugehörigkeit ist römisch-katholisch. In der Betreuung und in der Spielgruppe befassen wir uns mit/bereiten uns auf Karneval, Ostern, Sankt Martin, Nikolaus, Adventszeit und Weihnachten vor. Wir singen und basteln zu den o. g. kirchlichen Festen. Ich bin neugierig auf und offen für das religiöse und kulturelle Leben der mir anvertrauten Tageskinder und nehme diese gerne, mit der Unterstützung der Familien, in mein Betreuungsangebot mit auf. In meiner Kinderbetreuung lege ich Wert auf ein positives Miteinander. Durch das verbalisieren von Emotionen und Gesichtsausdrücken lernen die Kinder, die Bedürfnisse ihrer Mitmenschen zu deuten und dementsprechend zu handeln. Tragen die Kinder Konfliktsituationen aus beobachte ich das Geschehen, warte ab und greife möglichst nicht ein. In den meisten Fällen entwickeln die Kinder eigene Bewältigungsstrategien, bzw. übernehmen das u. a. von mir vorgelebte Verhalten. Mathematische Bildung Erste mathematische Grunderfahrungen sammeln die Kinder mit Hilfe von Formen und Farben, Zählen, Mengen, Gewicht und Sortieren. Das Spielen und Bauen mit dem bunten Holzspielzeug fördert u. a. die Auge-Hand-Koordination und Feinmotorik. Durch die verschiedenen Teile wird die Phantasie angeregt. Spielerisch übt das Kind das Sortieren von Farben und Formen. Es erfasst erste Zahlenmengen. Ein gute Auge-Hand-Koordination ist wichtig für die visuelle Wahrnehmung. Einfache Mathematik begegnet uns im täglichen Leben. Beim Tischdecken zählen wir jeden Tag, wie viele Kinder in der Betreuung sind und wie viel Besteck etc. wir dementsprechend benötigen. Jedes Jahr biete ich in den Wochen vor Karneval das „Farbprojekt“ an. In dieser Zeit beschäftigen wir uns intensiver mit den Farben. Naturwissenschaftlich-technische Bildung Auf unseren regelmäßigen Spaziergängen erkunden wir unsere Gegend und Umwelt. 1x im Jahr besuchen wir die Langenfelder Hauptfeuerwache. Ebenso führen wir kleinere Experimente durch. Zum Beispiel beobachten wir wie sich weiße Blumen bunt färben, wenn sie durch ihre Stängel gefärbtes Wasser aufnehmen. Ökologische Bildung Im Frühjahr säen wir Samen, pflegen diese und beobachten die Pflanzen beim Wachsen. Alle 2 Jahre biete ich im Mai/Juni das Projekt „von der Raupe - zum Schmetterling“ an. Da das NaturGut Ophoven nicht weit von uns entfernt ist, versuchen wir, dies jährlich mit Becherlupe und Eimer ausgerüstet zu besuchen. Im Laufe der Betreuung unternehmen wir u. a. Ausflüge zu div. Bauernhöfen, in den Tierpark Leverkusen-Reuschenberg oder Solingen-Ohlings, zum Wasserspielplatz und an den Bach. Medien Anhand von Büchern, Kamishibai-Erzähltheater, CDs, kurzen Videos zu bestimmten Themen und einer App die verschiedene Tiergeräusche vorspielt, lernen die Kinder den ersten Umgang sowohl mit Print-, als auch mit digitalen Medien. |
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Tagesablauf
Um allen Kindern einen guten Start in den Betreuungstag zu ermöglichen, bringen Sie Ihr Kind bitte pünktlich zur vereinbarten Betreuungszeit in die Betreuung.
Ein strukturierter Tagesablauf gibt den Kindern Sicherheit. Dies ist in der Regel unser Tagesablauf,
wobei wir ihn bei Bedarf an unsere Unternehmungen anpassen.
Ein strukturierter Tagesablauf gibt den Kindern Sicherheit. Dies ist in der Regel unser Tagesablauf,
wobei wir ihn bei Bedarf an unsere Unternehmungen anpassen.
07.30 – 08.00 Uhr
08.00 – 08.30 Uhr 08.30 – 11.00 Uhr 11.00 – 11.45 Uhr 11.45 – 13.45 Uhr 13.45 – 14.30 Uhr 14.30 – 15.00 Uhr |
Bringzeit
Gemeinsames Frühstück Freispiel/Spaziergang/Spielgruppe/Basteln/Projekte... Mittagessen Ausziehen/Pflege/Mittagsschlaf/Ruhephase Aufstehen/Pflege/Anziehen/Snack Abholzeit |
Eingewöhnung
Ohne Bindung - Keine Bildung
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nformationen zur Partizipatorischen Eingewöhnung Ihres Kindes
Liebe Eltern,
die Eingewöhnung stellt Sie als Familie vor einige Herausforderungen. Jeder von Ihnen erlebt diese aufregende Zeit mit unterschiedlichen Gefühlen, Erwartungen und Bedürfnissen. Bis jetzt haben hauptsächlich Sie als Eltern für das Wohl Ihres Kindes gesorgt, und viele vertraute Momente haben diese intensive Zeit geprägt: von der Schwangerschaft, bis zur Geburt Ihres Kindes und die erste Zeit danach, in der es darum ging, sich als Familie kennenzulernen und in die neue Rolle als Mutter oder Vater hineinzufinden. Dies haben Sie geschafft!
Jetzt stehen Sie vor dem nächsten großen Schritt: die Eingewöhnung Ihres Kindes in eine außerfamiliäre Betreuung.
Nach einer intensiven gemeinsamen Zeit werden nun auch andere Menschen eine wichtige Rolle im Leben Ihres Kindes spielen, auch wenn Sie weiterhin die Hauptbezugsperson für Ihr Kind bleiben werden. Als Kindertagespflegeperson ist mir bewusst, dass diese Zeit für Sie als Eltern mit ambivalenten Gefühlen verbunden sein kann. Auch Sie als Eltern benötigen eine professionelle, empathische Begleitung während der Eingewöhnung, um Sicherheit und Vertrauen zu mir aufbauen zu können.
Das Partizipatorische Eingewöhnungsmodell bietet Ihnen und Ihrem Kind einen Raum, in dem Sie mit Ihren Bedürfnissen und Wünschen gesehen, gehört und aktiv eingebunden werden. Die folgende detaillierte Erläuterung möchte Ihnen so viele Fragen wie möglich beantworten und Ihnen helfen, sich in diesem Prozess wohl und sicher zu fühlen. Wenden Sie sich mit Ihren eventuell noch offenen Fragen jederzeit an mich.
Warum müssen Kinder eingewöhnt werden?
In der ersten Zeit mit Ihrem Kind haben Sie als Eltern hauptsächlich allein für die Bedürfnisse Ihres Kindes gesorgt. Ihr Kind kennt Ihre familiären Strukturen daher sehr gut und als Familie sind Sie ein eingespieltes Team. In der Kindertagespflege begegnet Ihr Kind neuen Alltagsstrukturen und Räumlichkeiten, die zu neuen spannenden Erfahrungen einladen. Es lernt neue Menschen kennen, die nun auch seine alltäglichen Bedürfnisse stillen werden; sei es das Begleiten von Mahlzeiten, das Wickeln oder das Schlafenlegen. Ihr Kind wird täglich anderen Kindern und meiner Familie begegnen. Jedes Kind erlebt in seiner eigenen Familie individuelle Rituale und Umgangsweisen mit Alltagsmomenten, die dazu kulturspezifisch sein können. Auch in der Kindertagespflege habe ich ganz eigenen Rituale, die für das Kind vielleicht neu sind. Es geht um ein gegenseitiges Kennenlernen in dieser Zeit: Ich möchte Sie als Familie kennenlernen und Sie mich. Ihr Kind wird täglich viele neue Eindrücke sammeln. Es wird etwas Zeit benötigen, um all das Neue kennenzulernen und einordnen zu können und dabei Sicherheit und Vertrauen aufzubauen. Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass Kinder einen sanften Übergang brauchen, um diese Schritte gut zu bewältigen. Es wurde auch deutlich, dass Kinder bei diesem Übergang eine enge Bezugsperson als sicheren Hafen brauchen, bis sie die neuen Alltagsstrukturen verinnerlicht und Vertrauen zu den neuen Menschen aufbaut haben; dies benötigt Zeit und geht nicht von heute auf morgen. Planen Sie vier bis sechs Wochen für eine Partizipatorische Eingewöhnung ein, um eine Stressüberflutung bei Ihrem Kind (und vielleicht auch bei Ihnen selbst) zu vermeiden. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass jedes Kind eine Eingewöhnung benötigt, egal ob es sich während der Eingewöhnung eher anhänglich zeigt oder den Anschein macht, Sie gar nicht zu brauchen. Nehmen Sie sich Zeit für diesen wichtigen Schritt in der kindlichen Entwicklung! Eine zu schnelle Eingewöhnung, in der das Kind keine gute Beziehung zu mir aufbauen kann, oder in der die Signale des Kindes oder der Eltern nicht ausreichend wahrgenommen werden, kann hohen Stress für Kinder auslösen, der für ihre Entwicklung schädlich sein kann. Nehmen Sie sich Zeit für diese neue Lebensphase, um einen fließenden Übergang zu ermöglichen.
Welche Rolle übernehmen Sie als Eltern?
● sich aktiv am Eingewöhnungsprozess beteiligen und mitgestalten;
● sich Ihrem Kind gegenüber wie gewohnt verhalten und dementsprechend auf die kindlichen Signale reagieren;
● für das Kind ein „sicherer Hafen“ sein;
● sich selbst als Elternteil mit seinen Gedanken und Gefühlen ernst nehmen und diese gern benennen;
● sich Stück für Stück zurückziehen, um den Beziehungsaufbau zur mir zuzulassen.
Die 7. Phasen der Partizipatorischen Eingewöhnung:
1. Phase: Informieren und die Eingewöhnung vorbereitenLernen Sie die Kindertagespflege kennen! In einem vorbereitenden Gespräch dürfen Sie gern alle Fragen stellen, die Ihnen hinsichtlich der Alltagsstrukturen, der pädagogischen Arbeit und der Eingewöhnung wichtig sind. Darüber hinaus erwartet Sie ein offenes Ohr für Ihre Wünsche, Erwartungen und Befürchtungen bezüglich der Eingewöhnung und der Kindertagespflege selbst. Im Partizipatorischen Eingewöhnungsmodell sind eine offene Gesprächskultur und ein wertschätzender Umgang miteinander Grundlage für den Beziehungsaufbau. Damit Verhaltensweisen Ihres Kindes und vielleicht auch von Ihnen während der Eingewöhnungszeit und darüber hinaus für die mich besser zu verstehen sind, ist es sehr hilfreich, wenn Sie über die Interessen, Vorlieben und Abneigungen Ihres Kindes sprechen. Dabei können auch Einblicke in die Schwangerschaft, die Geburt oder das erste Lebensjahr Ihres Kindes von Bedeutung sein. Sowohl positive Erlebnisse wie auch schwierige Ereignisse und Besonderheiten erhalten hier ihren Raum. Je mehr die ich an Ihrer Eltern-Kind-Geschichte teilhaben darf, desto besser und individueller kann ich auf Sie und Ihr Kind eingehen.
2. Phase: Ankommen in der Kindertagespflege
Nehmen Sie sich mit Ihrem Kind die Zeit, die Sie benötigen, um den noch fremden Ort zu einem vertrauten Ort zu machen. Sprechen Sie mich gern jederzeit an, wenn Sie Unterstützung benötigen. Ein zentraler Aspekt dieser Phase ist, dass Sie und Ihr Kind alles in Ruhe kennenlernen dürfen und dadurch Sicherheit gewinnen. Nehmen Sie sich Zeit, die Alltagsstrukturen und die Menschen, insbesondere mich, in der Einrichtung kennenzulernen. Ihrer Anwesenheit als Elternteil wird eine bedeutende Rolle zugeschrieben, da Sie als Experte*in für Ihr Kind mir als zukünftige Bezugsperson wichtige Informationen geben können und Ihr Kind Sie als sicheren Hafen benötigt, um diese neuen und herausfordernden Erlebnisse einordnen und meistern zu können. Vertrauen Sie Ihrem Kind, dass es sich die Sicherheit, die es von Ihnen benötigt, holen wird. Achten Sie auf die Signale Ihres Kindes und reagieren Sie feinfühlig darauf. Ihr Kind benötigt Sie, um diesen unbekannten Ort zu einem vertrauten Ort werden zu lassen. Durch Ihre Anwesenheit wird es sich trauen, seinen natürlichen Erkundungsdrang auszuleben. Eine vertraute familiäre Begleitung spielt hierbei eine wichtige Rolle. Dies bedeutet auch, dass Sie in der allerersten Zeit dafür da sind, die Bedürfnisse Ihres Kindes zu stillen, so wie es dies von zu Hause gewohnt ist, z. B. füttern, wickeln, trösten und mitgehen, um etwas Neues kennenzulernen. Ich werde Sie gern dabei begleiten und mit Ihnen stets in einem engen, persönlichen Austausch stehen, aber in dieser Phase sind vor allem Sie Ansprechpartner*in Ihres Kindes. Scheuen Sie sich nicht davor, Ihre Fragen, Gedanken und Empfindungen mitzuteilen oder mich zu fragen, wenn Sie unsicher sind, ob Sie etwas tun dürfen oder nicht. Grundsätzlich gilt: Sie sind eingeladen, im Tempo Ihres Kindes an allen Situationen des pädagogischen Alltags teilzunehmen. Wenn Sie merken, dass Ihr Kind für bestimmte Dinge noch nicht bereit ist, wie z. B. am Morgenkreis teilzunehmen, beobachten Sie und Ihr Kind das Ganze einfach aus der Ferne; Ihr Kind kann in der Zeit einfach weiter den Raum erkunden und in Ihrer Anwesenheit spielen. Wenn Sie bspw. merken, dass Ihr Kind müde wird, können Sie mir dies mitteilen und gemeinsam überlegen wir, ob es sinnvoll ist, den Eingewöhnungstag an dieser Stelle zu beenden. Sorgen Sie für sich und Ihr Kind. Diese Phase dauert in etwa eine Woche. Da aber jede Eingewöhnung individuell verläuft, dient diese Zeitangabe lediglich der Orientierung. Um einen umfassenden Kommen Sie morgens, sodass Sie den gemeinsamen Morgenkreis miterleben können. Besprechen Sie mit mir, wann Sie am nächsten Tag am besten kommen sollten, sodass sowohl die Bedürfnisse Ihres Kindes als auch die der anderen Kinder gut erfüllt werden können.
3. Phase: In Kontakt gehen
Den Übergang zu dieser Phase werden Sie wahrscheinlich als fließend erleben. Kinder, die sehr offen sind, durchleben die 2. und 3. Phase fast zeitgleich. In der 3. Phase wird Ihr Kind immer öfter auf meine Kontaktangebote oder der anderen Kinder eingehen und gleichzeitig Sie als Rückversicherung benötigen. Dieses Sicherheitsbedürfnis des Kindes sollten Sie stets stillen und es in dieser Phase begleiten. Wenn Ihr Kind Ihr positives Wohlwollen und Einverständnis spürt, kann es sich besser auf die neuen Kontakte einlassen. Es kann auch sein, dass Ihr Kind selbst aktiv Kontaktversuche zur mir oder den anderen Kindern unternimmt. Da jede Eingewöhnung individuell verläuft, bedarf es auch einer individuellen und flexiblen Zeitplanung. Den Erfahrungswerten nach findet der Übergang zur 3. Phase meist ab Mitte/Ende der ersten Eingewöhnungswoche statt; er kann aber auch später erfolgen.
4. Phase: Beziehungen aufbauen
Ihr Kind wird nun vermutlich mehr Kontakt zu mir aufnehmen und offen für meine Kontaktangebote sein. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie damit einverstanden sind, und bestätigen Sie es darin, die Kontaktversuche anzunehmen. Falls Sie jedoch diesbezüglich ein ungutes Gefühl haben oder merken, dass Ihr Kind keinen Kontakt zu mir aufnehmen möchte, sprechen Sie mich gern an, damit Unstimmigkeiten geklärt werden können. Nun ist es an der Zeit, dass ich Stück für Stück mehr für das Kind zuständig werde und nicht mehr nur Spielangebote mache, sondern auch Pflegeaufgaben wie Händewaschen, Anziehen oder das Begleiten beim Essen übernehme. Es ist wichtig, dass Ihr Kind das Tempo dieser Schritte mitgestalten kann. Deshalb ist auch hier ein täglicher Austausch mit mir hinsichtlich der Signale Ihres Kindes wichtig. Geben Sie mir gern Hinweise, wie der Beziehungsaufbau besser gelingen kann. Umgekehrt werde ich vielleicht auch Ihnen Hinweise geben, um Sie in diesem ersten Loslösungsprozess zu unterstützen und der neuen Beziehung zwischen Kind und mir Raum zu geben. Meist steht der Beziehungsaufbau in der zweiten Eingewöhnungswoche im Fokus; manche Kinder beginnen schon früher damit, andere brauchen etwas länger dafür. In dieser Phase können sich auch biografische Erfahrungen aus der Zeit vor der Eingewöhnung zeigen, wenn es bspw. Ihrem Kind schwerfällt in Kontakt zu gehen, oder aber es Ihnen schwerfällt den Kontakt zu den mir gut zuzulassen. Es ist mir bewusst, dass auch bei Ihnen als Eltern in dieser Zeit Unsicherheiten und ambivalente Gefühle ausgelöst werden können. Sprechen Sie über Ihre Gefühle; es hilft allen Beteiligten (auch Ihrem Kind) die aktuelle Situation besser zu verstehen. Wenn sich die Beziehung zu mir Stück für Stück aufbauen konnte, wird ein fließender Übergang in die nächste Phase erfolgen. Wenn der Prozess an dieser Stelle stockt, muss zunächst geklärt werden, was noch aus dem Weg geräumt werden sollte, damit der Beziehungsaufbau gelingen kann. Am erfolgversprechendsten ist es, wenn wir uns gemeinsam auf den Weg machen, die Ursache zu finden und die Beteiligten offen für Selbstreflexion sind.
5. Phase: Sich in der Kindertagespflege wohlfühlenWenn Sie mit Ihrem Kind morgens in die Kindertagespflege kommen und Sie sehen, dass Ihr Kind freudig die Kindertagespflege betritt, mich begrüßt, Blickkontakt und vielleicht sogar schon Körperkontakt zu mir aufnimmt, sich eventuell bereits auf eine bestimmte Sache freut und diese zielsicher ansteuert, dann signalisiert es Ihnen: „Ich fühle mich hier wohl.“ In dieser Phase reagiert Ihr Kind nicht nur auf mich, sondern nimmt auch von sich aus immer einmal wieder Kontakt zu mir auf, um mir z. B. etwas zu zeigen oder mit mir gemeinsam irgendwohin zu gehen. Ihr Kind hat nun einen guten Kontakt zu mir. Es orientiert sich auch an den anderen Kindern und zeigt Interesse an bestimmten Kindern oder deren Spielprozessen. Ihr Kind schaut in dieser Phase nicht mehr so oft nach Ihnen, wenn es dies in den ersten Phasen getan hat. Es ist vertieft in sein Tun und scheint sich dabei wohlzufühlen. Sie können sich immer mehr zurückhalten, während ich immer mehr für Ihr Kind da bin. Es wird jetzt auch wichtig, dass Sie mir den Vortritt lassen, um die Beziehung zu Ihrem Kind auszubauen. Es geht hier noch nicht um eine richtige Trennung, sondern darum, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sicher sich Ihr Kind in der Gruppe mit mir als neue Bezugsperson fühlt.
6. Phase: Bereit für den Abschied
Wenn Sie den Eindruck haben, dass die Kindertagespflege für Sie und Ihr Kind zu einem sicheren, vertrauten Ort geworden ist, wird es Zeit, über die ersten Trennungsversuche nachzudenken.
Folgende Entscheidungskriterien können uns helfen, dies einzuschätzen:
● Ihr Kind erkundet die nähere Umwelt auch ohne Sie. Es versichert sich nicht permanent durch Blicke, Zurücklaufen oder Rufen, dass Sie noch da sind.
● Ihr Kind verhält sich in der Kindertagespflege so, wie Sie es von zu Hause gewohnt sind. Es zeigt seine Gefühle und bringt sie so zum Ausdruck, wie es dies auch zu Hause tut.
● Ihr Kind ist in gutem Kontakt mit mir, spielt gern mit mir, geht mit mir Hände waschen und lässt sich von mir versorgen.
● Ihr Kind kommuniziert mit mir und anderen Kindern: Es benutzt Laute, Mimik, Gestik oder Sprache in sozialen Situationen zur Kontaktaufnahme oder zur Fortsetzung der Interaktion mit Personen in der Gruppe.
● Ihr Kind verhält sich responsiv; das bedeutet, es horcht auf, wenn es angesprochen wird, hört zu, wenn mit ihm gesprochen wird, reagiert auf Aktivitäten, schaut mich an und/oder wendet den Kopf nach mir.
● Ihr Kind zeigt zielgerichtete Aktivitäten; es erkundet oder spielt. Es hat eine gewisse Ausdauer bei einigen Aktivitäten, interessiert sich für Gegenstände und probiert sich aus. Die Augen bleiben bei der eigenen Aktivität und streifen nicht suchend umher.
● Wenn Ihr Kind etwas benötigt, lässt es sich auch von mir helfen oder es lässt sich trösten, wenn es sich erschreckt oder wehtut. Es gibt Kinder, die in solchen Situationen, trotz eines Beziehungsaufbaus zur mir, weiterhin bevorzugt die Mama oder den Papa als sicheren Hafen aufsuchen, solange diese in der Nähe sind. Wenn dies bei Ihrem Kind der Fall ist, ist es wichtig zu beobachten, ob es dann, wenn Sie als Elternteil nicht mehr zur Verfügung stehen, mich als sicheren Hafen akzeptiert und sich auch von mir trösten lässt. Meist ist dies der Fall, wenn dem Beziehungsaufbau genügend Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Wenn Sie mehrere dieser Dinge beobachten können und auch selbst das Gefühl haben, dass Sie so viel Vertrauen in mich aufbauen konnten, dass Sie Ihr Kind nun mit einem guten Gefühl bei mir lassen können, können wir gemeinsam überlegen, wie wir den ersten kurzen Trennungsversuch von ca. 5-10 Minuten gestalten möchten.Wenn Sie spüren, dass Sie für eine Trennung noch nicht bereit sind, ist es wichtig, dies mir mitzuteilen. Reflektieren Sie auch, woran dies liegen könnte. Haben Sie den Eindruck, dass Ihr Kind noch nicht so weit ist? Oder fühlen Sie sich selbst mit dem Gedanken unwohl, Ihr Kind das erste Mal „allein“ zu lassen? Die erste Trennung sollte erst dann vollzogen werden, wenn sowohl Ihr Kind (durch sein Verhalten) als auch Sie Ihr Einverständnis geben. Gerade jetzt sind regelmäßige Gespräche über Ihre Gefühle, Wünsche und Sorgen wichtig. Ich werde diese ernst nehmen. Scheuen Sie sich nicht davor, diese offen mitzuteilen, auch wenn es Ihnen schwerfallen sollte. Sollten alle Beteiligten der Trennung zustimmen, kann die erste Trennung für ca. 5-10 Minuten stattfinden. Sie können sicher sein, dass ich Sie sofort zurückrufen werde, wenn ich merke, dass es Ihrem Kind mit der Trennung nicht gutgehen sollte. Dies kann sich äußern, indem sich Ihr Kind als nicht zu trösten zeigt oder aber sich still zurückzieht. Wenn Ihr Kind gut mit der Trennungssituation umgehen konnte, kann diese in den nächsten Tagen wiederholt werden und die Trennungsdauer Stück für Stück im Tempo Ihres Kindes verlängert werden. Da Ihr Kind alle Phasen aus dem neuen Alltag der Kindertagespflege bereits kennt, wird es schon bald den Vormittag in der Kindertagespflege verbringen können. Beobachten Sie Ihr Kind auch zu Hause. Es kann sein, dass Ihr Kind nun zu Hause anhänglicher wird und die Nähe zu Ihnen nachholen möchte, die es während der Betreuungszeit nicht mehr hat. Geben Sie Ihrem Kind diese Nähe. Manche Kinder möchten wieder mehr getragen oder gestillt werden. Die vielen neuen Erfahrungen möchten erst verarbeitet werden; vielleicht bemerken Sie dies auch im Schlafverhalten Ihres Kindes. Sprechen Sie gern mit mir über Ihre Beobachtungen, insbesondere wenn die Verhaltensweisen Ihres Kindes Ihnen Sorge bereiten. Falls Ihr Kind überfordert zu sein scheint, ist es wichtig die Option zu haben, einen Schritt zurückzugehen oder den Eingewöhnungsprozess zu verlangsamen.
7. Wie können Sie erkennen, ob die Eingewöhnung als gelungen angesehen werden kann?
Sie möchten natürlich sicher sein, dass Ihr Kind nun gut eingewöhnt ist und Sie beruhigt gehen können. Beobachten Sie Ihr Kind. Nehmen Sie das Ausbleiben von Weinen oder Unmutsäußerungen nicht als alleiniges Kriterium für eine gelungene Eingewöhnung. Manche Kinder zeigen ihr Unwohlsein auf andere Art und Weise und leiden eher still. Folgende Merkmale können Ihnen helfen zu erkennen, ob die Eingewöhnung Ihres Kindes gelungen ist (Fürstaller, Funder und Datler 2011):
1. „Eingewöhnung in die Kindertagespflege kann als gelungen angesehen werden, wenn Kleinkinder in den Situationen der Trennung und des Getrenntseins von ihren primären Bezugspersonen nur mehr in geringem Ausmaß mit negativen Gefühlen zu kämpfen haben und wenn es ihnen zugleich gelingt, den neuen Erfahrungsraum Kindertagespflege als angenehm oder gar lustvoll zu erleben“.
2. „Eingewöhnung kann als gelungen angesehen werden, wenn die Kinder den Menschen und Gegenständen, die sie in der Kindertagespflege vorfinden, Interesse entgegenbringen und damit befasst sind, das, was sie in der Kindertagespflege vorfinden, konzentriert wahrzunehmen, mitzuverfolgen, zu verstehen und explorierend zu erkunden“.
4. „Eingewöhnung kann dann als gelungen angesehen werden, wenn es Kleinkindern gelingt, mit anderen Kindern und Erwachsenen in dynamische soziale Austauschprozesse zu treten“.
Ich freue mich darauf Ihr Kind und Sie kennenzulernen.
Dieser Text wurde in Anlehnung an den Informationstext von Marjan Alemzadeh (www.partizipatorische-eingewoehnung.de) verfasst. Ich habe ihn stellenweise auf die Bedürfnisse meiner Kindertagespflege angepasst. Die meisten Passagen habe ich aus dem Originaltext übernommen.
Liebe Eltern,
die Eingewöhnung stellt Sie als Familie vor einige Herausforderungen. Jeder von Ihnen erlebt diese aufregende Zeit mit unterschiedlichen Gefühlen, Erwartungen und Bedürfnissen. Bis jetzt haben hauptsächlich Sie als Eltern für das Wohl Ihres Kindes gesorgt, und viele vertraute Momente haben diese intensive Zeit geprägt: von der Schwangerschaft, bis zur Geburt Ihres Kindes und die erste Zeit danach, in der es darum ging, sich als Familie kennenzulernen und in die neue Rolle als Mutter oder Vater hineinzufinden. Dies haben Sie geschafft!
Jetzt stehen Sie vor dem nächsten großen Schritt: die Eingewöhnung Ihres Kindes in eine außerfamiliäre Betreuung.
Nach einer intensiven gemeinsamen Zeit werden nun auch andere Menschen eine wichtige Rolle im Leben Ihres Kindes spielen, auch wenn Sie weiterhin die Hauptbezugsperson für Ihr Kind bleiben werden. Als Kindertagespflegeperson ist mir bewusst, dass diese Zeit für Sie als Eltern mit ambivalenten Gefühlen verbunden sein kann. Auch Sie als Eltern benötigen eine professionelle, empathische Begleitung während der Eingewöhnung, um Sicherheit und Vertrauen zu mir aufbauen zu können.
Das Partizipatorische Eingewöhnungsmodell bietet Ihnen und Ihrem Kind einen Raum, in dem Sie mit Ihren Bedürfnissen und Wünschen gesehen, gehört und aktiv eingebunden werden. Die folgende detaillierte Erläuterung möchte Ihnen so viele Fragen wie möglich beantworten und Ihnen helfen, sich in diesem Prozess wohl und sicher zu fühlen. Wenden Sie sich mit Ihren eventuell noch offenen Fragen jederzeit an mich.
Warum müssen Kinder eingewöhnt werden?
In der ersten Zeit mit Ihrem Kind haben Sie als Eltern hauptsächlich allein für die Bedürfnisse Ihres Kindes gesorgt. Ihr Kind kennt Ihre familiären Strukturen daher sehr gut und als Familie sind Sie ein eingespieltes Team. In der Kindertagespflege begegnet Ihr Kind neuen Alltagsstrukturen und Räumlichkeiten, die zu neuen spannenden Erfahrungen einladen. Es lernt neue Menschen kennen, die nun auch seine alltäglichen Bedürfnisse stillen werden; sei es das Begleiten von Mahlzeiten, das Wickeln oder das Schlafenlegen. Ihr Kind wird täglich anderen Kindern und meiner Familie begegnen. Jedes Kind erlebt in seiner eigenen Familie individuelle Rituale und Umgangsweisen mit Alltagsmomenten, die dazu kulturspezifisch sein können. Auch in der Kindertagespflege habe ich ganz eigenen Rituale, die für das Kind vielleicht neu sind. Es geht um ein gegenseitiges Kennenlernen in dieser Zeit: Ich möchte Sie als Familie kennenlernen und Sie mich. Ihr Kind wird täglich viele neue Eindrücke sammeln. Es wird etwas Zeit benötigen, um all das Neue kennenzulernen und einordnen zu können und dabei Sicherheit und Vertrauen aufzubauen. Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass Kinder einen sanften Übergang brauchen, um diese Schritte gut zu bewältigen. Es wurde auch deutlich, dass Kinder bei diesem Übergang eine enge Bezugsperson als sicheren Hafen brauchen, bis sie die neuen Alltagsstrukturen verinnerlicht und Vertrauen zu den neuen Menschen aufbaut haben; dies benötigt Zeit und geht nicht von heute auf morgen. Planen Sie vier bis sechs Wochen für eine Partizipatorische Eingewöhnung ein, um eine Stressüberflutung bei Ihrem Kind (und vielleicht auch bei Ihnen selbst) zu vermeiden. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass jedes Kind eine Eingewöhnung benötigt, egal ob es sich während der Eingewöhnung eher anhänglich zeigt oder den Anschein macht, Sie gar nicht zu brauchen. Nehmen Sie sich Zeit für diesen wichtigen Schritt in der kindlichen Entwicklung! Eine zu schnelle Eingewöhnung, in der das Kind keine gute Beziehung zu mir aufbauen kann, oder in der die Signale des Kindes oder der Eltern nicht ausreichend wahrgenommen werden, kann hohen Stress für Kinder auslösen, der für ihre Entwicklung schädlich sein kann. Nehmen Sie sich Zeit für diese neue Lebensphase, um einen fließenden Übergang zu ermöglichen.
Welche Rolle übernehmen Sie als Eltern?
● sich aktiv am Eingewöhnungsprozess beteiligen und mitgestalten;
● sich Ihrem Kind gegenüber wie gewohnt verhalten und dementsprechend auf die kindlichen Signale reagieren;
● für das Kind ein „sicherer Hafen“ sein;
● sich selbst als Elternteil mit seinen Gedanken und Gefühlen ernst nehmen und diese gern benennen;
● sich Stück für Stück zurückziehen, um den Beziehungsaufbau zur mir zuzulassen.
Die 7. Phasen der Partizipatorischen Eingewöhnung:
- Informiere
- Ankommen
- In Kontakt treten
- Beziehungen aufbauen
- Sich in der Kita wohlfühlen
- Bereit für den Abschied
- Die Kita wird zum Alltag
1. Phase: Informieren und die Eingewöhnung vorbereitenLernen Sie die Kindertagespflege kennen! In einem vorbereitenden Gespräch dürfen Sie gern alle Fragen stellen, die Ihnen hinsichtlich der Alltagsstrukturen, der pädagogischen Arbeit und der Eingewöhnung wichtig sind. Darüber hinaus erwartet Sie ein offenes Ohr für Ihre Wünsche, Erwartungen und Befürchtungen bezüglich der Eingewöhnung und der Kindertagespflege selbst. Im Partizipatorischen Eingewöhnungsmodell sind eine offene Gesprächskultur und ein wertschätzender Umgang miteinander Grundlage für den Beziehungsaufbau. Damit Verhaltensweisen Ihres Kindes und vielleicht auch von Ihnen während der Eingewöhnungszeit und darüber hinaus für die mich besser zu verstehen sind, ist es sehr hilfreich, wenn Sie über die Interessen, Vorlieben und Abneigungen Ihres Kindes sprechen. Dabei können auch Einblicke in die Schwangerschaft, die Geburt oder das erste Lebensjahr Ihres Kindes von Bedeutung sein. Sowohl positive Erlebnisse wie auch schwierige Ereignisse und Besonderheiten erhalten hier ihren Raum. Je mehr die ich an Ihrer Eltern-Kind-Geschichte teilhaben darf, desto besser und individueller kann ich auf Sie und Ihr Kind eingehen.
2. Phase: Ankommen in der Kindertagespflege
Nehmen Sie sich mit Ihrem Kind die Zeit, die Sie benötigen, um den noch fremden Ort zu einem vertrauten Ort zu machen. Sprechen Sie mich gern jederzeit an, wenn Sie Unterstützung benötigen. Ein zentraler Aspekt dieser Phase ist, dass Sie und Ihr Kind alles in Ruhe kennenlernen dürfen und dadurch Sicherheit gewinnen. Nehmen Sie sich Zeit, die Alltagsstrukturen und die Menschen, insbesondere mich, in der Einrichtung kennenzulernen. Ihrer Anwesenheit als Elternteil wird eine bedeutende Rolle zugeschrieben, da Sie als Experte*in für Ihr Kind mir als zukünftige Bezugsperson wichtige Informationen geben können und Ihr Kind Sie als sicheren Hafen benötigt, um diese neuen und herausfordernden Erlebnisse einordnen und meistern zu können. Vertrauen Sie Ihrem Kind, dass es sich die Sicherheit, die es von Ihnen benötigt, holen wird. Achten Sie auf die Signale Ihres Kindes und reagieren Sie feinfühlig darauf. Ihr Kind benötigt Sie, um diesen unbekannten Ort zu einem vertrauten Ort werden zu lassen. Durch Ihre Anwesenheit wird es sich trauen, seinen natürlichen Erkundungsdrang auszuleben. Eine vertraute familiäre Begleitung spielt hierbei eine wichtige Rolle. Dies bedeutet auch, dass Sie in der allerersten Zeit dafür da sind, die Bedürfnisse Ihres Kindes zu stillen, so wie es dies von zu Hause gewohnt ist, z. B. füttern, wickeln, trösten und mitgehen, um etwas Neues kennenzulernen. Ich werde Sie gern dabei begleiten und mit Ihnen stets in einem engen, persönlichen Austausch stehen, aber in dieser Phase sind vor allem Sie Ansprechpartner*in Ihres Kindes. Scheuen Sie sich nicht davor, Ihre Fragen, Gedanken und Empfindungen mitzuteilen oder mich zu fragen, wenn Sie unsicher sind, ob Sie etwas tun dürfen oder nicht. Grundsätzlich gilt: Sie sind eingeladen, im Tempo Ihres Kindes an allen Situationen des pädagogischen Alltags teilzunehmen. Wenn Sie merken, dass Ihr Kind für bestimmte Dinge noch nicht bereit ist, wie z. B. am Morgenkreis teilzunehmen, beobachten Sie und Ihr Kind das Ganze einfach aus der Ferne; Ihr Kind kann in der Zeit einfach weiter den Raum erkunden und in Ihrer Anwesenheit spielen. Wenn Sie bspw. merken, dass Ihr Kind müde wird, können Sie mir dies mitteilen und gemeinsam überlegen wir, ob es sinnvoll ist, den Eingewöhnungstag an dieser Stelle zu beenden. Sorgen Sie für sich und Ihr Kind. Diese Phase dauert in etwa eine Woche. Da aber jede Eingewöhnung individuell verläuft, dient diese Zeitangabe lediglich der Orientierung. Um einen umfassenden Kommen Sie morgens, sodass Sie den gemeinsamen Morgenkreis miterleben können. Besprechen Sie mit mir, wann Sie am nächsten Tag am besten kommen sollten, sodass sowohl die Bedürfnisse Ihres Kindes als auch die der anderen Kinder gut erfüllt werden können.
3. Phase: In Kontakt gehen
Den Übergang zu dieser Phase werden Sie wahrscheinlich als fließend erleben. Kinder, die sehr offen sind, durchleben die 2. und 3. Phase fast zeitgleich. In der 3. Phase wird Ihr Kind immer öfter auf meine Kontaktangebote oder der anderen Kinder eingehen und gleichzeitig Sie als Rückversicherung benötigen. Dieses Sicherheitsbedürfnis des Kindes sollten Sie stets stillen und es in dieser Phase begleiten. Wenn Ihr Kind Ihr positives Wohlwollen und Einverständnis spürt, kann es sich besser auf die neuen Kontakte einlassen. Es kann auch sein, dass Ihr Kind selbst aktiv Kontaktversuche zur mir oder den anderen Kindern unternimmt. Da jede Eingewöhnung individuell verläuft, bedarf es auch einer individuellen und flexiblen Zeitplanung. Den Erfahrungswerten nach findet der Übergang zur 3. Phase meist ab Mitte/Ende der ersten Eingewöhnungswoche statt; er kann aber auch später erfolgen.
4. Phase: Beziehungen aufbauen
Ihr Kind wird nun vermutlich mehr Kontakt zu mir aufnehmen und offen für meine Kontaktangebote sein. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie damit einverstanden sind, und bestätigen Sie es darin, die Kontaktversuche anzunehmen. Falls Sie jedoch diesbezüglich ein ungutes Gefühl haben oder merken, dass Ihr Kind keinen Kontakt zu mir aufnehmen möchte, sprechen Sie mich gern an, damit Unstimmigkeiten geklärt werden können. Nun ist es an der Zeit, dass ich Stück für Stück mehr für das Kind zuständig werde und nicht mehr nur Spielangebote mache, sondern auch Pflegeaufgaben wie Händewaschen, Anziehen oder das Begleiten beim Essen übernehme. Es ist wichtig, dass Ihr Kind das Tempo dieser Schritte mitgestalten kann. Deshalb ist auch hier ein täglicher Austausch mit mir hinsichtlich der Signale Ihres Kindes wichtig. Geben Sie mir gern Hinweise, wie der Beziehungsaufbau besser gelingen kann. Umgekehrt werde ich vielleicht auch Ihnen Hinweise geben, um Sie in diesem ersten Loslösungsprozess zu unterstützen und der neuen Beziehung zwischen Kind und mir Raum zu geben. Meist steht der Beziehungsaufbau in der zweiten Eingewöhnungswoche im Fokus; manche Kinder beginnen schon früher damit, andere brauchen etwas länger dafür. In dieser Phase können sich auch biografische Erfahrungen aus der Zeit vor der Eingewöhnung zeigen, wenn es bspw. Ihrem Kind schwerfällt in Kontakt zu gehen, oder aber es Ihnen schwerfällt den Kontakt zu den mir gut zuzulassen. Es ist mir bewusst, dass auch bei Ihnen als Eltern in dieser Zeit Unsicherheiten und ambivalente Gefühle ausgelöst werden können. Sprechen Sie über Ihre Gefühle; es hilft allen Beteiligten (auch Ihrem Kind) die aktuelle Situation besser zu verstehen. Wenn sich die Beziehung zu mir Stück für Stück aufbauen konnte, wird ein fließender Übergang in die nächste Phase erfolgen. Wenn der Prozess an dieser Stelle stockt, muss zunächst geklärt werden, was noch aus dem Weg geräumt werden sollte, damit der Beziehungsaufbau gelingen kann. Am erfolgversprechendsten ist es, wenn wir uns gemeinsam auf den Weg machen, die Ursache zu finden und die Beteiligten offen für Selbstreflexion sind.
5. Phase: Sich in der Kindertagespflege wohlfühlenWenn Sie mit Ihrem Kind morgens in die Kindertagespflege kommen und Sie sehen, dass Ihr Kind freudig die Kindertagespflege betritt, mich begrüßt, Blickkontakt und vielleicht sogar schon Körperkontakt zu mir aufnimmt, sich eventuell bereits auf eine bestimmte Sache freut und diese zielsicher ansteuert, dann signalisiert es Ihnen: „Ich fühle mich hier wohl.“ In dieser Phase reagiert Ihr Kind nicht nur auf mich, sondern nimmt auch von sich aus immer einmal wieder Kontakt zu mir auf, um mir z. B. etwas zu zeigen oder mit mir gemeinsam irgendwohin zu gehen. Ihr Kind hat nun einen guten Kontakt zu mir. Es orientiert sich auch an den anderen Kindern und zeigt Interesse an bestimmten Kindern oder deren Spielprozessen. Ihr Kind schaut in dieser Phase nicht mehr so oft nach Ihnen, wenn es dies in den ersten Phasen getan hat. Es ist vertieft in sein Tun und scheint sich dabei wohlzufühlen. Sie können sich immer mehr zurückhalten, während ich immer mehr für Ihr Kind da bin. Es wird jetzt auch wichtig, dass Sie mir den Vortritt lassen, um die Beziehung zu Ihrem Kind auszubauen. Es geht hier noch nicht um eine richtige Trennung, sondern darum, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sicher sich Ihr Kind in der Gruppe mit mir als neue Bezugsperson fühlt.
6. Phase: Bereit für den Abschied
Wenn Sie den Eindruck haben, dass die Kindertagespflege für Sie und Ihr Kind zu einem sicheren, vertrauten Ort geworden ist, wird es Zeit, über die ersten Trennungsversuche nachzudenken.
Folgende Entscheidungskriterien können uns helfen, dies einzuschätzen:
● Ihr Kind erkundet die nähere Umwelt auch ohne Sie. Es versichert sich nicht permanent durch Blicke, Zurücklaufen oder Rufen, dass Sie noch da sind.
● Ihr Kind verhält sich in der Kindertagespflege so, wie Sie es von zu Hause gewohnt sind. Es zeigt seine Gefühle und bringt sie so zum Ausdruck, wie es dies auch zu Hause tut.
● Ihr Kind ist in gutem Kontakt mit mir, spielt gern mit mir, geht mit mir Hände waschen und lässt sich von mir versorgen.
● Ihr Kind kommuniziert mit mir und anderen Kindern: Es benutzt Laute, Mimik, Gestik oder Sprache in sozialen Situationen zur Kontaktaufnahme oder zur Fortsetzung der Interaktion mit Personen in der Gruppe.
● Ihr Kind verhält sich responsiv; das bedeutet, es horcht auf, wenn es angesprochen wird, hört zu, wenn mit ihm gesprochen wird, reagiert auf Aktivitäten, schaut mich an und/oder wendet den Kopf nach mir.
● Ihr Kind zeigt zielgerichtete Aktivitäten; es erkundet oder spielt. Es hat eine gewisse Ausdauer bei einigen Aktivitäten, interessiert sich für Gegenstände und probiert sich aus. Die Augen bleiben bei der eigenen Aktivität und streifen nicht suchend umher.
● Wenn Ihr Kind etwas benötigt, lässt es sich auch von mir helfen oder es lässt sich trösten, wenn es sich erschreckt oder wehtut. Es gibt Kinder, die in solchen Situationen, trotz eines Beziehungsaufbaus zur mir, weiterhin bevorzugt die Mama oder den Papa als sicheren Hafen aufsuchen, solange diese in der Nähe sind. Wenn dies bei Ihrem Kind der Fall ist, ist es wichtig zu beobachten, ob es dann, wenn Sie als Elternteil nicht mehr zur Verfügung stehen, mich als sicheren Hafen akzeptiert und sich auch von mir trösten lässt. Meist ist dies der Fall, wenn dem Beziehungsaufbau genügend Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Wenn Sie mehrere dieser Dinge beobachten können und auch selbst das Gefühl haben, dass Sie so viel Vertrauen in mich aufbauen konnten, dass Sie Ihr Kind nun mit einem guten Gefühl bei mir lassen können, können wir gemeinsam überlegen, wie wir den ersten kurzen Trennungsversuch von ca. 5-10 Minuten gestalten möchten.Wenn Sie spüren, dass Sie für eine Trennung noch nicht bereit sind, ist es wichtig, dies mir mitzuteilen. Reflektieren Sie auch, woran dies liegen könnte. Haben Sie den Eindruck, dass Ihr Kind noch nicht so weit ist? Oder fühlen Sie sich selbst mit dem Gedanken unwohl, Ihr Kind das erste Mal „allein“ zu lassen? Die erste Trennung sollte erst dann vollzogen werden, wenn sowohl Ihr Kind (durch sein Verhalten) als auch Sie Ihr Einverständnis geben. Gerade jetzt sind regelmäßige Gespräche über Ihre Gefühle, Wünsche und Sorgen wichtig. Ich werde diese ernst nehmen. Scheuen Sie sich nicht davor, diese offen mitzuteilen, auch wenn es Ihnen schwerfallen sollte. Sollten alle Beteiligten der Trennung zustimmen, kann die erste Trennung für ca. 5-10 Minuten stattfinden. Sie können sicher sein, dass ich Sie sofort zurückrufen werde, wenn ich merke, dass es Ihrem Kind mit der Trennung nicht gutgehen sollte. Dies kann sich äußern, indem sich Ihr Kind als nicht zu trösten zeigt oder aber sich still zurückzieht. Wenn Ihr Kind gut mit der Trennungssituation umgehen konnte, kann diese in den nächsten Tagen wiederholt werden und die Trennungsdauer Stück für Stück im Tempo Ihres Kindes verlängert werden. Da Ihr Kind alle Phasen aus dem neuen Alltag der Kindertagespflege bereits kennt, wird es schon bald den Vormittag in der Kindertagespflege verbringen können. Beobachten Sie Ihr Kind auch zu Hause. Es kann sein, dass Ihr Kind nun zu Hause anhänglicher wird und die Nähe zu Ihnen nachholen möchte, die es während der Betreuungszeit nicht mehr hat. Geben Sie Ihrem Kind diese Nähe. Manche Kinder möchten wieder mehr getragen oder gestillt werden. Die vielen neuen Erfahrungen möchten erst verarbeitet werden; vielleicht bemerken Sie dies auch im Schlafverhalten Ihres Kindes. Sprechen Sie gern mit mir über Ihre Beobachtungen, insbesondere wenn die Verhaltensweisen Ihres Kindes Ihnen Sorge bereiten. Falls Ihr Kind überfordert zu sein scheint, ist es wichtig die Option zu haben, einen Schritt zurückzugehen oder den Eingewöhnungsprozess zu verlangsamen.
7. Wie können Sie erkennen, ob die Eingewöhnung als gelungen angesehen werden kann?
Sie möchten natürlich sicher sein, dass Ihr Kind nun gut eingewöhnt ist und Sie beruhigt gehen können. Beobachten Sie Ihr Kind. Nehmen Sie das Ausbleiben von Weinen oder Unmutsäußerungen nicht als alleiniges Kriterium für eine gelungene Eingewöhnung. Manche Kinder zeigen ihr Unwohlsein auf andere Art und Weise und leiden eher still. Folgende Merkmale können Ihnen helfen zu erkennen, ob die Eingewöhnung Ihres Kindes gelungen ist (Fürstaller, Funder und Datler 2011):
1. „Eingewöhnung in die Kindertagespflege kann als gelungen angesehen werden, wenn Kleinkinder in den Situationen der Trennung und des Getrenntseins von ihren primären Bezugspersonen nur mehr in geringem Ausmaß mit negativen Gefühlen zu kämpfen haben und wenn es ihnen zugleich gelingt, den neuen Erfahrungsraum Kindertagespflege als angenehm oder gar lustvoll zu erleben“.
2. „Eingewöhnung kann als gelungen angesehen werden, wenn die Kinder den Menschen und Gegenständen, die sie in der Kindertagespflege vorfinden, Interesse entgegenbringen und damit befasst sind, das, was sie in der Kindertagespflege vorfinden, konzentriert wahrzunehmen, mitzuverfolgen, zu verstehen und explorierend zu erkunden“.
4. „Eingewöhnung kann dann als gelungen angesehen werden, wenn es Kleinkindern gelingt, mit anderen Kindern und Erwachsenen in dynamische soziale Austauschprozesse zu treten“.
Ich freue mich darauf Ihr Kind und Sie kennenzulernen.
Dieser Text wurde in Anlehnung an den Informationstext von Marjan Alemzadeh (www.partizipatorische-eingewoehnung.de) verfasst. Ich habe ihn stellenweise auf die Bedürfnisse meiner Kindertagespflege angepasst. Die meisten Passagen habe ich aus dem Originaltext übernommen.
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